Liebe Mitlesende, wir haben die Passionszeit durchschritten und sind in der Osterzeit angekommen.
Es war schön, einen gewiisen Austausch über die Bibeltexte gehabt zu haben! Oligella, gehori, Dorothea und Christiane Marie werden das einmal wieder machen und vorher gut ankündigen.
Wir wünschen allen weiter eine gesegnete Osterzeit!
Immer wieder irritert mich dieser offensichtlich angefügte, spätere, die Evangelien nochmal sehr eigen interpretierende Schluss des Markusevangeliums.
Von einer Freundin werden mir Zeilen von Ulrich Schaffer geschickt, die mir hier - und überhaupt in dieser merkwürdigen Zeit nach Ostern gut tun:
Mit weit offener Tür... Manchmal ist es gut, nicht zu wissen, was ich meine, und mir selbst ein stiller forscher Gegner zu sein. Da bleibe ich offen, für das Meer deiner Seele und für den Gipfel deines Geistes. Du hilfst mir dabei, wenn du vorwärtsgehst mit dem Schritt, der Raum ergreift, als wolltest du die Welt kennen lernen, die im Herzen meiner Welt wartet. Auf meiner Zunge löst sich die Zahl auf, an der ich mich verschluckt hätte. Das Alphabet meiner Lippen Erkennt seine Grenzen. Bücher fallen zu. Regeln vergehen wie Gras. Überall beginnt Unermessliches zu blühen. Ulrich Schaffer
Markus 16,9-20 9 Früh am ersten Wochentag war Jesus vom Tod auferstanden. Zuerst zeigte er sich Maria aus Magdala, die er von sieben Dämonen befreit hatte. 10 Sie machte sich auf den Weg und erzählte es seinen Freunden, die mit ihm zusammen gewesen waren und jetzt trauerten und weinten. 11 Sie konnten nicht glauben, was sie von Maria hörten: »Jesus lebt! Ich habe ihn gesehen.« 12 Danach zeigte sich Jesus in einer fremden Gestalt zwei von ihnen, als sie auf dem Land unterwegs waren. 13 Da kehrten sie um und erzählten es auch den anderen. Aber auch ihnen glaubten sie nicht. 14 Schließlich zeigte Jesus sich den elf Jüngern, als sie gerade zum Essen am Tisch lagen. Er warf ihnen vor, dass sie nicht geglaubt hatten und uneinsichtig gewesen waren: Sie wollten denen nicht glauben, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. 15 Und Jesus sagte zu den elf Jüngern: »Geht in die ganze Welt hinaus. Verkündet allen Menschen die Gute Nachricht. 16 Wer glaubt und sich taufen lässt, den wird Gott retten. Wer nicht glaubt, den wird Gott verurteilen. 17 An folgenden Zeichen sind die Menschen zu erkennen, die an mich glauben: Sie werden in meinem Namen Dämonen austreiben und in fremden Sprachen reden. 18 Wenn sie mit bloßen Händen Schlangen anfassen und tödliche Gifte trinken, wird ihnen nichts passieren. Kranken werden sie die Hände auflegen und sie werden gesund.« 19 Nachdem Jesus, der Herr, das zu den elf Jüngern gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen. Er setzte sich an die rechte Seite Gottes. 20 Und die elf Jünger zogen los und verkündeten überall die Gute Nachricht. Der Herr war mit ihnen am Werk
Markus 16,1-8 1 Als der Sabbat vorbei war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus, und Salome duftende Öle. Sie wollten die Totensalbung vornehmen. 2 Ganz früh am ersten Wochentag kamen sie zum Grab. Die Sonne ging gerade auf. 3 Unterwegs fragten sie sich: »Wer kann uns den Stein vom Grabeingang wegrollen?« 4 Doch als sie zum Grab aufblickten, sahen sie, dass der große, schwere Stein schon weggerollt war. 5 Sie gingen in die Grabkammer hinein. Dort sahen sie einen jungen Mann auf der rechten Seite sitzen, der ein weißes Gewand trug. Die Frauen erschraken sehr. 6 Aber er sagte zu ihnen: »Ihr braucht nicht zu erschrecken. Ihr sucht Jesus aus Nazaret, der gekreuzigt worden ist. Gott hat ihn vom Tod auferweckt, er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten. 7 Macht euch auf! Sagt es seinen Jüngern und besonders Petrus: Jesus geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.« 8 Da flohen die Frauen aus dem Grab und liefen davon. Sie zitterten vor Angst und sagten niemandem etwas, so sehr fürchteten sie sich.
42 Es war sehr spät geworden und außerdem war es Vorbereitungstag – also der Tag vor dem Sabbat. 43 Deshalb wagte es Josef von Arimathäa, zu Pilatus zu gehen und ihn um den Leichnam von Jesus zu bitten. Josef war ein hoch angesehenes Mitglied des jüdischen Rates. Er gehörte zu denen, die darauf warten, dass Gott sein Reich in der Welt anbrechen lässt. 44 Pilatus war erstaunt zu hören, dass Jesus schon tot war. Er rief den Hauptmann herbei und fragte ihn, ob Jesus wirklich schon tot war. 45 Als er vom Hauptmann die Bestätigung bekam, überließ er Josef den Leichnam. 46 Und Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz ab und wickelte ihn in das Leinentuch. Dann legte er ihn in eine Grabkammer, die in den Felsen gehauen war. Schließlich rollte er einen Stein vor den Eingang zur Grabkammer. 47 Und Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, sahen mit an, wo der Leichnam hingelegt wurde.
Ja, Karfreitag ist für mich der Punkt der völligen Ohnmacht. Keine Erleuchtung zu spüren. Ich denke an sehr viele Menschen, die gerade - und viele schon sehr lange - in ausweglosem Elend leiden.
"Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten Gutes machen kann und will ..." sagt Bonhoeffer in seinem Glaubensbekenntnis.
Wenn ein Sinn - etwas Gutes nach sehr schlimmen Ereignissen sichtbar wird, wird Gott es auch erst danach 'gemacht' haben. Wie auch immer wir uns das vorstellen - ich denke, es ist nicht vorher geplant (das erschiene mir zynisch); es wird ein wunderbarer, neu-schöpferischer Vorgang sein.
Markus 15,33-41 33 Es war die sechste Stunde, da breitete sich im ganzen Land Finsternis aus. Das dauerte bis zur neunten Stunde. 34 In der neunten Stunde schrie Jesus laut: »Eloï, Eloï, lema sabachtani?« Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« 35 Als sie das hörten, sagten einige von denen, die dabeistanden: »Habt ihr das gehört? Er ruft nach Elija.« 36 Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf eine Stange und hielt ihn Jesus zum Trinken hin. Er sagte: »Lasst mich nur machen! Wir wollen mal sehen, ob Elija kommt und ihn herunterholt.« 37 Aber Jesus schrie laut auf und starb. 38 Da zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile. 39 Ein römischer Hauptmann stand gegenüber vom Kreuz. Er sah genau, wie Jesus starb. Da sagte er: »Dieser Mensch war wirklich der Sohn Gottes.« 40 Es waren auch Frauen da, die aus der Ferne alles mit ansahen. Unter ihnen war Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und von Joses, und Salome. 41 Schon als Jesus in Galiläa war, waren sie ihm gefolgt und hatten ihn unterstützt. Außer ihnen waren noch viele andere Frauen da, die mit Jesus nach Jerusalem gezogen waren.
Obwohl es nicht die Farbe Grün ist, die der Gründonnerstag in seinem Namen trägt, symbolisiert das Bild vom grünen Brot doch etwas von dem Gedenken dieses Tages, finde ich. Es ist das heutige Blatt auf meinem Brot-Kalender. Grünes Brot lockt mich nicht sofort, sondern erinnert an Schweres. Es lässt mir die Gefühle in der Magengegend vorstellbar werden, die Jesus von Nazareth vielleicht hatte, als er das Brot mit den Seinen teilte.|addpics|tst-1-fdee.jpeg|/addpics|
Markus 15,21-32 21 Da kam ein Mann vorbei. Es war Simon von Zyrene, der Vater von Alexander und Rufus. Er kam gerade vom Feld zurück. Den zwangen sie, für Jesus das Kreuz zu tragen. 22 Und sie brachten ihn zu der Stelle, die Golgota heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelplatz«. 23 Sie wollten ihm Wein zu trinken geben, der mit Myrrhe versetzt war. Aber er nahm ihn nicht. 24 Dann kreuzigten sie ihn. Sie verteilten seine Kleider und losten aus, wer was bekommen sollte. 25 Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. 26 Auf einem Schild stand der Grund für seine Verurteilung: »Der König der Juden«. 27 Mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher. Den einen rechts, den anderen links von ihm. 28 [...] 29 Die Leute, die vorbeikamen, lästerten über ihn. Sie schüttelten ihre Köpfe und sagten: »Ha! Du wolltest doch den Tempel abreißen und in nur drei Tagen wieder aufbauen. 30 Rette dich selbst! Steig vom Kreuz herunter.« 31 Genauso machten sich die führenden Priester zusammen mit den Schriftgelehrten über ihn lustig. Sie sagten: »Andere hat er gerettet. Sich selbst kann er nicht retten. 32 Der Christus, der König von Israel, soll jetzt vom Kreuz herabsteigen. Wenn wir das sehen, glauben wir an ihn.« Auch die beiden Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt waren, verspotteten ihn.
Erst spät bemerkt: eigentlich steht heute erst ein vorhergehender Abschnitt im Bibelleseplan: Markus 15,16-20 16 Die Soldaten brachten Jesus in den Innenhof des Palastes, das sogenannte Prätorium. Dort versammelte sich die ganze Kohorte um ihn. 17 Dann hängten sie Jesus einen purpurfarbenen Mantel um. Sie flochten ihm eine Krone aus Dornenzweigen und setzen sie ihm auf. 18 Sie jubelten ihm zu wie einem König: »Hoch lebe der König der Juden!« 19 Dabei schlugen sie ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an. Sie knieten nieder und warfen sich vor ihm auf den Boden. 20 Nachdem sie ihn so verspottet hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Und sie führten Jesus aus der Stadt, um ihn zu kreuzigen.
an gehori: Das sind für mich gute Gedanken - bis auf den letzten Halbsatz.
Ich habe ihn oft auch in den Kirchen gehört, kam damit nie unmittelbar zurecht und habe gesehen, wie daraus für viele Menschen Glaubensprobleme entstanden:
Die Worte 'Tilgung der Schuld vor Gott' lassen das Bild entstehen, Gott würde für eine begangene Schuld auf einer Tilgung bestehen. Ein rechnender Gott! - und ein grauenhaftes Unrecht als Gegengewicht für andere Schuld ... Mit einem solchen Gott wollten viele nichts zu tun haben.
Und eine Schuld, die geschehen ist, kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das aber scheint die 'Tilgung' zu versprechen.
Darum fange ich viel mehr mit der Beschreibung von Versöhnung über einer Schuld an oder mit der Erfahrung von Vergebung.
Ich vermute dass gehori gute Begründungen für die von ihm gewählten Worte hat, denn im Neuen Testament gibt es z.B. Formulierungen, die in die Richtung von Tilgung weisen. Sie sind aber, denke ich, Begleitgedanken der Schreibenden in einem Zusammenhang, der andere Schwerpunkte hat.
Markus 15,21-32 21 Da kam ein Mann vorbei. Es war Simon von Zyrene, der Vater von Alexander und Rufus. Er kam gerade vom Feld zurück. Den zwangen sie, für Jesus das Kreuz zu tragen. 22 Und sie brachten ihn zu der Stelle, die Golgota heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelplatz«. 23 Sie wollten ihm Wein zu trinken geben, der mit Myrrhe versetzt war. Aber er nahm ihn nicht. 24 Dann kreuzigten sie ihn. Sie verteilten seine Kleider und losten aus, wer was bekommen sollte. 25 Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. 26 Auf einem Schild stand der Grund für seine Verurteilung: »Der König der Juden«. 27 Mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher. Den einen rechts, den anderen links von ihm. 28 [...] 29 Die Leute, die vorbeikamen, lästerten über ihn. Sie schüttelten ihre Köpfe und sagten: »Ha! Du wolltest doch den Tempel abreißen und in nur drei Tagen wieder aufbauen. 30 Rette dich selbst! Steig vom Kreuz herunter.« 31 Genauso machten sich die führenden Priester zusammen mit den Schriftgelehrten über ihn lustig. Sie sagten: »Andere hat er gerettet. Sich selbst kann er nicht retten. 32 Der Christus, der König von Israel, soll jetzt vom Kreuz herabsteigen. Wenn wir das sehen, glauben wir an ihn.« Auch die beiden Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt waren, verspotteten ihn.
Diesen Textabschnitt empfinde ich als - leider! - sehr leicht verständlich. Trotz neutraler Formulierungen wird doch deutlich, wie Pilatus als Demagoge taktiert. Heute würden wir ihn vielleicht auch einen Populisten nennen. [Lexikon: Ein Demagoge ist im heutigen Sprachgebrauch ein Volksaufhetzer, eine Person also, die mittels öffentlicher Rede eine Menschenmasse politisch oder ideologisch manipuliert...] Dafür, wie er zuletzt agiert ist aus dem Matthäusevangelium die Redewendung 'seine Hände in Unschuld waschen' entstanden.
Führende Priester arbeiten Pilatus zu. Es steht da eine 'Volksmenge'. Wieder ist mir wichtig: Das ist nicht das ganze Volk, nicht: DIE JUDEN (wie es leider mehrfach in verschiedenen Schriften des Neuen Testaments heißt). Und es sind nicht weitgehend dieselben, die ihm beim Einzug zugejubelt haben. Sondern es sind zu der Zeit in Israel führende Personen mit Anhängenden.
In unserer Politik der Gegenwart ist mir ebenso das in gewissem Sinne Umgekehrte wichtig: Es muss erlaubt sein, die aktuelle Regierung Israels sachlich und auch scharf zu kritisieren, ohne des Antijudaismus bezichtigt zu werden!
Zurück zur Vergangenheit: Pilatus ist klar der Entscheidende. Wegen der alten antijudaistischen Tradition in unserer Kirche spreche ich das apostolische Glaubesbekenntnis an der Stelle immer in einem anderen Rhytmus als geläufig: ... gelitten, unter Pontius Pilatus gekreuzigt, (das ist ein Römer, kein Jude) gestorben, begraben ....
Markus 15,6-15 6 Jedes Jahr zum Passafest begnadigte Pilatus einen Gefangenen, den das Volk bestimmen durfte. 7 Damals saß ein gewisser Barrabas im Gefängnis zusammen mit anderen, die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten. 8 Die Volksmenge zog zu Pilatus hinauf und bat ihn um die übliche Begnadigung. 9 Pilatus fragte sie: »Soll ich euch den König der Juden freigeben?« 10 Denn ihm war klar, dass die führenden Priester ihm Jesus nur aus Neid übergeben hatten. 11 Aber die führenden Priester hetzten die Volksmenge auf. Sie sollten von Pilatus fordern, doch lieber Barrabas freizulassen. 12 Da wandte sich Pilatus noch einmal an die Volksmenge und fragte sie: »Was soll ich mit dem anderen machen, den ihr den ›König der Juden‹ nennt?« 13 Da schrien sie: »Ans Kreuz mit ihm!« 14 Pilatus fragte sie: »Was hat er denn verbrochen?« Aber sie schrien nur noch lauter: »Ans Kreuz mit ihm!« 15 Pilatus wollte die Volksmenge zufriedenstellen. Deshalb gab er ihnen Barrabas frei. Jesus ließ er auspeitschen. Dann übergab er ihn den Soldaten, damit sie ihn kreuzigten.
Verstehe ich richtig: den Weg Jesu ans Kreuz zu verstehen würde anders gesagt bedeuten zu begreifen, was daran Evagelium, also eine gute Nachricht sein soll? Genauer: was heute in diesem Text von der Wegstation bei Pilatus (in der Schilderung des Markus) eine gute Nachricht sein soll?
Ich bleibe an dem Schweigen hängen. Ja, Pilatus versteht Jesus nicht. (... und verschiedene Gruppen - zum Glück nicht das ganze jüdische Volk ...) Der Form nach schien er sich ja Mühe darum gegeben zu haben, indem er ihn fragte und ihm eine Redechance bot. Aber die Machtverhältnisse waren klar, die Interessen der verschiedenen Gruppen, die sich an Jesus aus verschiednen Gründen störten und die des Pilatus auch. Wer sich die Person des Pilatus ist historischer Forschung ansieht weiß noch viel mehr, dass eine weitere Antwort Jesu ihn nicht interessiert haben wird. Das Markusevangelium schildert Pilatus - wiederum aus eigenen Motiven - in einem merkwürdig freundlichen Licht. (Warum, das ist ein weiteres Thema ...)
Dass es ihn rettet wird Jesus nicht mehr gehofft haben. Aber das Schweigen gab, denke ich, Pilatus und Anderen noch eine Chance zum Verstehen. In dies Schweigen lässt sich hineinlauschen. Was hören wir Bibel-Lesenden darin allein schon? - Eine Stille wird es wert sein.
[Was könnte Pilatus z.B. gehört haben?: Du weiß doch, was alles diskutiert wurde. Du kennst doch die Interessen. Willst du dich nur an einem verzweifelten Versuch weiden um das körperliche Überleben zu kämpfen - wo jeder Satz den ich sage von mindestens einer mächtigen Patei gegen mich ausgelegt wird?! Wenn du wirklich willst dann verstehst du und kannst nach einer gradlinigen Rechtsprechung handeln.]
Es lässt sich nocheinmal auf den einzigen Satz Jesu davor lauschen: Du sagst es. - bzw. Das sagst du. Du sagst es.: Zu welchem Königreich der Liebe ich gehöre habe ich nie verborgen. Das sagst du.: Du hast schon vor Augen, wie du den Begriff König hier verstehen möchtest. Und das ist deine Verantwortung.
Nochmal die Anfrangsfrage: Was soll in dieser Schilderung nun 'Evangelium', 'gute Nachricht' sein? Ich denke, die Erkenntnis ist gut für uns, dass in manchem antwortlosen Schweigen die Chance liegt dahineinzulauschen und doch noch zu verstehen.
66 Petrus war noch immer unten im Hof. Da kam ein Dienstmädchen des Obersten Priesters dazu. 67 Sie sah Petrus, der sich am Feuer wärmte, und betrachtete ihn genauer. Dann sagte sie: »Du warst doch auch mit diesem Jesus von Nazaret zusammen!« 68 Petrus stritt das ab und sagte: »Ich habe keine Ahnung, wovon du da sprichst.« Und er ging hinaus auf den Vorhof des Palastes. In dem Moment krähte der Hahn. 69 Als ihn das Dienstmädchen dort wieder sah, fing sie noch einmal damit an und sagte zu denen, die dabeistanden: »Der gehört auch zu ihnen.« 70 Aber Petrus stritt es wieder ab. Kurz darauf sagten dann auch die anderen, die dabei waren, zu Petrus: »Natürlich gehörst du zu denen! Du bist doch auch aus Galiläa.« 71 Da legte Petrus einen Schwur ab: »Gott soll mich strafen, wenn ich lüge! Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.« 72 In demselben Moment krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da erinnerte sich Petrus an das, was Jesus zu ihm gesagt hatte: »Noch bevor der Hahn zweimal kräht, wirst du dreimal abstreiten, dass du mich kennst.« Und er fing an zu weinen.
Es fällt mir Julian Assange ein. Zwar ist es wohl nicht so, dass ihm nichts vorzuwerfen wäre. Aber Die Härte des Umgangs steht dazu in keinem Verhältniss. Und die Mächtigen, die sich gegen ihn mit seinem Beitrag zu Wahrheit richten, verfolgen eben ihre Eigeninteressen, die so viel Zerstörerisches für unendlich viele Menschen mit sich bringen. Ich schließe Menschen wie Assange in meine Fürbitte mit ein.
Ist es vermessen die Situation von Jesus, dem Sohn Gottes und Christus mit der eines solchen Menschen zu vergleichen? Indem Jesus es bejaht, Sohn Gottes zu sein, wollte er dennoch keinen exklusiven Hoheitstitel beanspruchen. (Das war lange eine weit verbreitete Textauslegung.) Er setzt ja genau damit den Gedanken fort, dass er sagt, ein Menschensohn wird an der Seite Gottes sitzen. Mehrfach in seinem Leben macht er klar, dass er sich von allen anderen Menschen wünscht, dass auch sie ihre Eigenschaft, Kind Gottes zu sein annehmen und als solches leben! Sehr schön drückte das Nelson Mandela aus: "Indem wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir unbewusst auch anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun."